(s. auch Satzung § 2)
a. respektvolles Erinnern
Der Verein setzt sich dafür ein, dass die von den Nationalsozialisten geschundenen und zum Teil ermordeten Menschen, deren Verfolgung trotz des Bundestagsbeschlusses von 2020 bis heute häufig verleugnet wird, bewusst wahrgenommener und geachteter Teil der deutschen Erinnerungskultur werden. Damit sind gemeint
- die von den Nationalsozialisten auf Grund sozialpolitischer Stigmatisierung und Verfolgung als „Asoziale“ Diffamierten,
- die von den Nationalsozialisten ohne jedes Urteil auf Grund „sozialer Prognosen“ zu „Berufs- “ oder „Gewohnheitsverbrechern“ Erklärten,die nach einem Abkommen zwischen Himmler und Thierack aus Gefängnissen „zur Vernichtung durch Arbeit“ in die KZ verbrachten „Sicherheitsverwahrten“, darunter vor allem auch die nach dem völkerrechtswidrigen „Polenstrafrecht“ Verurteilten.
- alle bisher nicht anerkannten Opfer des Nationalsozialismus.
b. interner Austausch
In vielen Familien konnte angesichts der auch nach Ende der Nazi-Herrschaft anhaltenden gesellschaftlichen Verachtung, die angeblich „asozialen“ oder „verbrecherisch veranlagten“ Menschen entgegengebracht wurde, eine respektvolle oder gar ehrende Familiengeschichte nicht entwickelt werden. Wo dies in Einzelfällen versucht wurde, erfuhren nachforschende Familienmitglieder nicht selten Desinteresse, z. T. demonstrative Zurückweisung.
Die in diesem Zusammenhang entwickelten Brüche und Belastungen führen u. a. zu einem Bedürfnis nach Austausch mit ähnlich Betroffenen.
Der Verein unterstützt und ermöglicht interessierten Mitgliedern diesen Austausch.
c. Öffentlichkeitsarbeit
Der Verein unterstützt publizistisch und – soweit es ihm möglich ist – auch finanziell Initiativen, die durch Veranstaltungen, Tagungen, Kongresse und andere Aktivitäten der öffentlichen Information über die verleugneten NS-Opfer dienen. Er ist auch selbst Träger solcher Veranstaltungen und bietet interessierten Institutionen und Organisationen an, dass auf Einladung einzelne Verbandsmitglieder Biografien „verleugneter NS-Opfer“ vorstellen.
d. Forderungen an die Politik
Der Verein fordert von der Bundesregierung u.a. die vollständige Umsetzung des Bundestagsbeschlusses vom 20. Februar 2020, insbesondere die ausreichende Finanzierung aller in diesem Beschluss genannten Maßnahmen, wie z.B. der notwendigen Forschungen.
e. Politische Bildung/Erinnerungskultur
Der Verein ist Träger kritisch-historisch-politischer Bildung insbesondere im Hinblick auf das Schicksal der lange Verleugneten und auf den Umgang mit ihrer Verfolgungsgeschichte bis in die Gegenwart und fordert eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Kontinuitäten. Er verfolgt das Ziel, dass sie ebenso wie alle anderen Verfolgtengruppen Teil der deutschen Erinnerungskultur werden.
f. Mahnmal
Der Verein setzt sich dafür ein, dass an einer geeigneten Stelle in Berlin ein zentrales Mahnmal für die lange verleugneten Opfer des Nationalsozialismus errichtet wird.