Gedenkfeier: „Gemeinsam erinnern“ in Peitung-Herzogsägmühle
Einladung zur Gedenkfeier „Gemeinsam erinnern“
Zum Gedenken an die Opfer und Verfolgten der NS-Gesundheitspolitik in Herzogsägmühle 1934 –1945 wird eingeladen am Mittwoch, 20. November 2024, 15 Uhr.
Veranstaltungsorte
Martinskirche: Von-Kahl-Straße 12
Denkmal „Ort der Erinnerung“: Von-Kahl-Straße 1
Deckerhalle: Dorfplatz 6
86971 Peitung-Herzogsägmühle
Rahmen
Die Gedenkfeier findet im Rahmen des neuen historisch-politischen Bildungsprojekts „Verachtet – verfolgt – vergessen: Die Opfer der NS-Gesundheitspolitik – Lernen für heute und morgen!“ statt. Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. Unter Mitwirkung: Bezirk Oberbayern, Angehörige der Verfolgtengruppe, Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus e.V. (vevon), Initiativkreis Stolpersteine für Augsburg und Umgebung, Lagergemeinschaft Dachau e.V., Mitarbeitende und Hilfeberechtigte der Herzogsägmühle, Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V., Verein für Dorfentwicklung und Landespflege Herzogsägmühle e.V., Dorfrat Herzogsägmühle, Jugendzentrum Schongau, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Peiting-Herzogsägmühle, Heilerziehungspflegeschule Herzogsägmühle, u.v.m.
Flyer
Einseitiger Einladungsflyer als PDF zum Download
Faltblatt-Flyer Einladung als PDF zum Download
Hintergrund
Herzogsägmühle war von 1934 bis 1945 unter der Trägerschaft des Landesverbandes für Wander- und Heimatdienst ein Instrument einer Gesundheitspolitik des „Ausmerzens“ und fungierte auch als „Sammel- und Sichtungsstation“ und zentrale Verteilungsstelle innerhalb eines Netzwerkes von Einrichtungen zwischen NS-Terrorapparat, Strafvollzug, Gesundheitsfürsorge und Psychiatrie. Das NS-Regime duldete keine sozialen „Minderleister“. Arme Menschen wurden, wenn sie den Fürsorgeeinrichtungen zur Last fielen, als sozial minderwertig eingestuft und verfolgt. Das Wohlergehen der bedürftigen Einzelperson rückte in den Hintergrund und wurde durch massenhafte Zwangsmaßnahmen ersetzt. Während der elf Jahre des Bestehens des Landesverbandes für Wander- und Heimatdienst durchliefen 10.000 bis 12.000 hilfsbedürftige Jugendliche und Erwachsene die so genannten „arbeitsfürsorgerischen Maßnahmen“.